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Datenbank

Eine Datenbank ist ein strukturiertes System zur Speicherung, Verwaltung, Organisation und Abruf von Informationen. Datenbanken ermöglichen es Benutzern, große Mengen an Daten effizient zu verarbeiten, aufzubewahren und abzufragen. Sie sind in vielen Anwendungsbereichen und Branchen weit verbreitet, von Unternehmen und Regierungsbehörden bis hin zu wissenschaftlichen und kulturellen Organisationen.

Es gibt verschiedene Typen von Datenbanken, die sich in ihrer Struktur, Funktionalität und Verwaltung unterscheiden. Die wichtigsten Datenbanktypen sind:

  • Relationale Datenbanken: Relationale Datenbanken basieren auf dem relationalen Modell, das von Edgar F. Codd in den 1970er Jahren entwickelt wurde. In relationalen Datenbanken werden Daten in Tabellen organisiert, die aus Zeilen (Datensätzen) und Spalten (Attributen) bestehen. Die Beziehungen zwischen den Tabellen werden durch Schlüssel definiert, die den Daten integrität und Konsistenz verleihen. SQL (Structured Query Language) ist die am häufigsten verwendete Abfragesprache für relationale Datenbanken. Beispiele für relationale Datenbankmanagementsysteme (RDBMS) sind MySQL, PostgreSQL, Oracle und Microsoft SQL Server.
  • NoSQL-Datenbanken: NoSQL-Datenbanken (Not Only SQL) sind eine Klasse von Datenbanken, die nicht-relationale Datenmodelle verwenden, um eine größere Skalierbarkeit, Flexibilität und Leistung als relationale Datenbanken zu bieten. NoSQL-Datenbanken können in verschiedene Typen unterteilt werden, wie zum Beispiel Dokumentenorientierte, Key-Value, Spaltenorientierte und Graph-Datenbanken. Beispiele für NoSQL-Datenbanken sind MongoDB, Cassandra, Redis und Neo4j.
  • Objektorientierte Datenbanken: Objektorientierte Datenbanken verwenden das objektorientierte Programmierparadigma, um Daten und deren Beziehungen als Objekte und Klassen zu repräsentieren. Sie bieten eine engere Integration mit objektorientierten Programmiersprachen wie Java, C++ oder Python und unterstützen fortgeschrittene Funktionen wie Vererbung, Polymorphismus und Kapselung. Beispiele für objektorientierte Datenbanken sind ObjectDB, db4o und Versant.
  • In-Memory-Datenbanken: In-Memory-Datenbanken sind Datenbanken, die Daten vollständig im Arbeitsspeicher des Computers speichern, anstatt sie auf Festplatten zu schreiben. Dies ermöglicht eine sehr schnelle Datenverarbeitung und Abfrageleistung, da der Zugriff auf den Arbeitsspeicher wesentlich schneller ist als der Zugriff auf Festplatten. In-Memory-Datenbanken werden häufig für Anwendungen mit hohen Leistungsanforderungen verwendet, wie zum Beispiel Echtzeitanalysen, Hochgeschwindigkeitstransaktionen und Caching. Beispiele für In-Memory-Datenbanken sind SAP HANA, Redis und Memcached.

Die Auswahl der geeigneten Datenbank hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie den spezifischen Anforderungen der Anwendung, der Datenstruktur, der Skalierbarkeit, der Leistung und der Verwaltungskomplexität. Einige Faktoren, die bei der Auswahl einer Datenbank berücksichtigt werden sollten, sind:

  1. Art der Daten: Die Struktur und der Typ der Daten, die in der Anwendung verwendet werden, sind entscheidend für die Auswahl einer Datenbank. Zum Beispiel eignen sich relationale Datenbanken besser für strukturierte Daten, während NoSQL-Datenbanken besser für unstrukturierte oder semi-strukturierte Daten geeignet sind.
  2. Skalierbarkeit: Die Fähigkeit einer Datenbank, mit der Zunahme von Daten und Nutzern umzugehen, ist ein weiterer wichtiger Faktor. Relationale Datenbanken bieten in der Regel eine vertikale Skalierung, indem sie mehr Ressourcen auf einem einzelnen Server hinzufügen, während NoSQL-Datenbanken horizontale Skalierung ermöglichen, indem sie die Last auf mehrere Server verteilen.
  3. Leistung: Die Leistung einer Datenbank ist entscheidend für die Benutzererfahrung und die Effizienz der Anwendung. In-Memory-Datenbanken bieten eine hohe Leistung, aber auf Kosten des Speicherplatzes. Bei großen Datenmengen oder Anwendungen, bei denen die Persistenz der Daten kritisch ist, kann eine traditionelle Festplatten-basierte Datenbank geeigneter sein.
  4. Integrität und Sicherheit: Datenintegrität und Sicherheit sind entscheidend für den Schutz von Benutzerdaten und die Vermeidung von Datenverlusten oder -beschädigungen. Relationale Datenbanken bieten Transaktionssicherheit und strenge Konsistenzmodelle, während NoSQL-Datenbanken in der Regel flexiblere Konsistenzmodelle und eine höhere Fehlertoleranz aufweisen.
  5. Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit: Eine hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit sind entscheidend für den reibungslosen Betrieb einer Anwendung. Datenbanken, die verteilte Architekturen und Replikationstechniken verwenden, können eine höhere Verfügbarkeit und Fehlertoleranz bieten.

Letztendlich hängt die Auswahl der geeigneten Datenbank von den spezifischen Anforderungen und Zielen der Anwendung ab. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile jeder Datenbankoption sorgfältig abzuwägen und sie im Kontext der Anwendung und der Infrastruktur zu bewerten, um die beste Entscheidung zu treffen.