MVC (Model-View-Controller)

Der Begriff MVC steht für Model-View-Controller und bezeichnet ein Entwurfsmuster (Design Pattern) für die Softwareentwicklung, das insbesondere bei der Entwicklung von Benutzeroberflächen zur Anwendung kommt. Diese Architektur trennt eine Anwendung in drei zentrale Komponenten auf, um eine klare Trennung von Darstellung, Logik und Daten zu erreichen. Dies verbessert die Modularität des Codes, erleichtert die Wartung und ermöglicht eine effizientere Teamarbeit.

Das Model repräsentiert die Datenstruktur, die Geschäftslogik und die Regeln der Anwendung. Es ist verantwortlich für die Speicherung, Verwaltung und Manipulation der Daten, unabhängig davon, wie diese Daten präsentiert oder wie Benutzerinteraktionen gehandhabt werden. In einer typischen MVC-Anwendung kommuniziert das Model mit einer Datenbank und enthält Funktionen, um Daten zu holen, zu erstellen, zu aktualisieren oder zu löschen (CRUD-Operationen). Das Model sendet auch Benachrichtigungen an die View, wenn sich Daten ändern, damit die Benutzeroberfläche entsprechend aktualisiert werden kann.

Die View ist für die Darstellung der Daten zuständig und bildet die Benutzeroberfläche der Anwendung. Sie zeigt die vom Model bereitgestellten Daten an und sendet Benutzeraktionen (wie Mausklicks oder Tastatureingaben) an den Controller. Views sind in der Regel wiederverwendbar und können für verschiedene Modelle eingesetzt werden. Sie sollten so gestaltet sein, dass sie keine direkten Entscheidungen über Geschäftslogik oder Datenmanipulation treffen, sondern lediglich für die Präsentation zuständig sind.

Der Controller fungiert als Vermittler zwischen Model und View. Er verarbeitet die Eingaben des Benutzers, die er von der View erhält, und reagiert darauf, indem er das Model manipuliert oder die View aktualisiert, um eine neue Darstellung der Daten zu präsentieren. Der Controller interpretiert die Eingaben des Benutzers, indem er sie in Befehle für das Model oder die View umwandelt. Diese Trennung der Verantwortlichkeiten hilft dabei, die Geschäftslogik von der Benutzeroberfläche zu entkoppeln, was die Entwicklung und Wartung der Anwendung erleichtert.

Diese Trennung ermöglicht es, dass mehrere Views das gleiche Model nutzen können, was die Wiederverwendbarkeit von Code und Design fördert. Ebenso können neue Views hinzugefügt werden, um Daten auf unterschiedliche Weise darzustellen, ohne dass das Model oder der Controller geändert werden müssen. Ein weiterer Vorteil ist die erleichterte Testbarkeit, da Model, View und Controller unabhängig voneinander getestet werden können.

Das MVC-Muster ist besonders populär in Webanwendungen, wo die View durch HTML und CSS realisiert wird, während JavaScript oder serverseitige Skriptsprachen wie PHP, Ruby oder Python oft für den Controller und das Model verwendet werden. Viele moderne Web-Frameworks wie Ruby on Rails, Django und ASP.NET MVC basieren auf diesem Muster und bieten eine strukturierte Umgebung für die Entwicklung von Webanwendungen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass MVC ein etabliertes Designmuster ist, das die Entwicklung übersichtlicher und flexibler Anwendungen unterstützt. Durch die Trennung von Daten (Model), Darstellung (View) und Steuerung (Controller) fördert es die Wartbarkeit, Skalierbarkeit und Testbarkeit von Software. MVC ist ein grundlegendes Konzept, das Entwicklern hilft, komplexe Anwendungen in logische Teile zu zerlegen, was die Komplexität reduziert und die Entwicklung effizienter gestaltet.