Breadcrumb

Die Begrifflichkeit "Breadcrumb" entstammt einer Metapher aus dem Märchen "Hänsel und Gretel", in dem die beiden Protagonisten Brotkrumen auf ihrem Weg streuen, um diesen später wieder zurückverfolgen zu können. Übertragen auf die digitale Welt der Websites und Anwendungen, stellt der Breadcrumb (auf Deutsch "Brotkrumen-Navigation") eine sekundäre Navigationshilfe dar, die es Nutzern ermöglicht, ihren Pfad durch die Struktur einer Website oder Applikation nachzuvollziehen und gegebenenfalls zu früheren Punkten zurückzukehren.

In der Regel findet sich die Breadcrumb-Navigation am oberen Rand einer Webseite, direkt unterhalb der primären Navigation oder der Kopfzeile. Sie zeigt meist eine hierarchische Anordnung der Seiten an, von der Startseite ausgehend über die verschiedenen Unterkategorien bis hin zur aktuellen Seite. Dies wird häufig in der Form "Startseite > Kategorie > Unterkategorie > Aktuelle Seite" dargestellt. Jedes Element in dieser Kette ist üblicherweise ein anklickbarer Hyperlink, der es dem Nutzer ermöglicht, schnell zu diesen Seiten zurückzuspringen, ohne die „Zurück“-Funktion des Browsers zu nutzen oder die Hauptnavigation erneut durchlaufen zu müssen.

Einer der Hauptvorteile der Breadcrumb-Navigation ist die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit (Usability). Sie unterstützt Nutzer dabei, eine klare Orientierung zu behalten und vermittelt ein Verständnis der Website-Struktur. Darüber hinaus kann sie dazu beitragen, die Anzahl der Klicks zu reduzieren, die ein Nutzer benötigt, um zu einer früheren Seite zurückzukehren. Dies führt zu einem effizienteren und zufriedenstellenderen Erlebnis. Zudem kann die Breadcrumb-Navigation positive Auswirkungen auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) haben, da sie Suchmaschinen zusätzliche Hinweise auf die Struktur und Hierarchie des Inhalts einer Webseite gibt.

Es gibt verschiedene Arten von Breadcrumbs, die je nach Kontext und Struktur der Website eingesetzt werden. Die häufigste Form ist die hierarchische Breadcrumb-Navigation, die die Struktur der Seite abbildet. Eine weitere Variante ist die attributbasierte Breadcrumb-Navigation, die häufig in Online-Shops zum Einsatz kommt, wo sie beispielsweise die gewählten Attribute wie Farbe, Größe oder Marke eines Produkts anzeigt. Eine dritte Form ist die verlaufsbasierte (history-based) Breadcrumb-Navigation, die die vom Nutzer tatsächlich besuchten Seiten – ähnlich dem Browserverlauf – auflistet.

Bei der Implementierung einer Breadcrumb-Navigation sind einige Best Practices zu beachten. Zum einen sollte sie konsistent auf allen Seiten einer Website verwendet werden, um Verwirrung zu vermeiden. Zum anderen sollte klar sein, dass es sich um eine sekundäre Navigation handelt – sie sollte also nicht zu prominent platziert werden und die primäre Navigation nicht stören. Die Gestaltung sollte schlicht und verständlich sein, wobei visuelle Trennzeichen wie Pfeile oder Schrägstriche helfen, die einzelnen Ebenen voneinander abzugrenzen. Zudem ist es ratsam, die aktuelle Seite in der Breadcrumb-Navigation zu kennzeichnen, typischerweise durch eine andere Farbgebung oder dadurch, dass sie nicht als Hyperlink, sondern als normaler Text dargestellt wird.

Zusammenfassend ist die Breadcrumb-Navigation ein wichtiges Werkzeug zur Verbesserung der Nutzererfahrung auf Websites und Anwendungen. Sie hilft Nutzern, ihre Position innerhalb der Struktur einer Seite zu verstehen und erleichtert die Navigation. Für Entwickler und Designer ist sie ein einfaches, aber effektives Mittel, um die Benutzerfreundlichkeit zu steigern und die Zufriedenheit der Besucher zu fördern. Darüber hinaus unterstützt sie Suchmaschinen beim Verständnis der Website-Hierarchie, was wiederum das Ranking positiv beeinflussen kann.